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Hintergliedmassen
Quellen:
- Buch Hundephysiotherapie von Beate Warnat und Dorothee Kühnau
- Buch Physiotherapie für Hunde von Sarah Magdalena Schwarz
Isometrische Übungen für die Hinterläufe
Knien Sie sich hinter Ihren stehenden Hund. Fassen Sie mit Ihren Händen an die Vorderseite der Oberschenkel (an die Seite, die zum Kopf zeigt). Nun versuchen Sie vorsichtig, den Hund zu sich zu ziehen. Gibt der Hund Widerstand, ziehen Sie nicht weiter, sondern halten Sie nur noch und zählen bis drei. Nun lassen Sie wieder locker. Aber langsam locker lassen, sonst könnte Ihr Hund umfallen.
Jetzt legen Sie die flache Hand seitlich von außen auf den Oberschenkel des stehenden Hundes. Versuchen Sie den Hund vorsichtig auf die entgegengesetzte Seite zu drücken: Liegt Ihre Hand auf dem rechten Oberschenkel, drücken Sie den Hund nach links, liegt Ihre Hand auf dem linken Oberschenkel, drücken Sie den Hund nach rechts. Spüren Sie den Widerstand des Hundes, halten Sie, zählen bis drei und lassen wieder vorsichtig locker. Nun arbeiten Sie den anderen Hinterlauf.

Legen Sie die flache Hand an die Innenseite des Oberschenkels Ihres stehenden Hundes. Versuchen Sie nun vorsichtig Ihren Hund seitlich wegzudrücken: Liegt Ihre Hand an der Innenseite des rechten Oberschenkels, drücken Sie nach rechts; befindet sich Ihre Hand am linken Oberschenkel innen, drücken Sie nach links. Sobald Sie den Muskelwiderstand spüren, halten Sıe, zählen bis drei und lassen wieder vorsichtig locker.
Legen Sie nun Ihre beiden flachen Hände auf die Beckenkämme Ihres Hundes und drucken Sıe vorsichtig von oben in Richtung Boden (so als würden Sie den Hund ins Sitz drucken wollen). Wenn Sie den Widerstand des Hundes puren. halten Sie den Druck, zählen bis drei und sen vor sichtig wieder locker.

Pfoten anheben
Durch das Anheben der Pfote erfolgt eine isometrische Belastung des gegenseitigen Beins mit dem Effekt einer Muskelkräftigung, ohne dass unter Belastung eine Gelenkbewegung erforderlich ist. Um die isometrische Kräftigung zu erzielen, muss die Belastung vom Hund einige Sekunden gehalten werden. Die Dauer hängt von der Belastbarkeit der Gliedmaße ab und variiert von drei bis 30 Sekunden. Die Übung wird pro Gliedmaße drei bis achtmal wiederholt. Um die Übung zu erschweren, kann der Kopf des Hundes mit einem Leckerchen nach vorn unten gelockt werden.

Sitz-Steh-Transfer
Dies ist eine Übung, die der Hund am Tag häufig von sich aus durchführt. Nur als Kraftübung wird sie nicht angesehen.
Sie stehen vor dem Hund und bringen ihn mithilfe eines Leckerchens ins Sitz. Seitlich vom Hund zu stehen verhindert häufig das gerade Sitzen und verleitet den Hund dazu sich „hinzulümmeln“, Bitte arbeiten Sie ohne körperlichen Einsatz, drücken Sie zum Beispiel nicht auf das Hinterteil des Hundes, damit er ins Sitz geht. Um mit dem Hund erfolgreich gymnastisch zu arbeiten, sind Sie auf die Mitarbeit Ihres Hundes angewiesen. Versuchen Sie über Körpereinwirkung zu arbeiten, wird der Hund Ihnen ausweichen oder verweigert die Mitarbeit.
Wenn der Hund das Hörzeichen für diese Übung kennt, wird er versuchen sich schnell zu setzen. Mit dem direkten Stehen vor dem Hund und Leckerchen an der Nasenspitze bringen Sie den Hund dazu, sich langsam und gerade zu setzen. Nun bewegen Sie sich millimeterweise mit dem Leckerchen von der Hundenase weg. Ihr Hund wird dem Leckerchen folgen und dabei sein Gesäß langsam und kraftvoll erheben, bis er steht. Jetzt erst bekommt er das Leckerchen.
Bei dieser Übung soll der Hund beide Hinterläufe einsetzen, deshalb ist es wichtig, dass er gerade sitzt. Das Aufstehen soll langsam und ohne Einsatz der Vorderläufe geschehen, das heißt, der Hund sollte möglichst keinen Schritt nach vorn machen, wenn er aufsteht.
Diese Übung macht sowohl im Wohnzimmer als auch bei den täglichen Spaziergängen Spaß.

Kniebeuge
Nun gibt es verschiedene Erkrankungen am Bewegungsapparat, bei denen der Hund Schwierigkeiten beim Ausführen der Sitz-Steh-Übung hat. Er zeigt es zum Beispiel durch Rückwärtsgehen an. Der Hund möchte sich setzen, tut es aber nicht, weil es ihm wehtut. Auch diesen Hunden kann durch gezieltes Üben geholfen werden.
Sie stellen sich vor den Hund und geben ihm das Zeichen für Sitz. Schon wenn der Hund nur ein wenig das Sitzen andeutet, lassen Sie ihn wieder aufstehen. Das ist eine Art Kniebeuge: Der Hund winkelt nur kurz die Knie und wird sofort wieder zum Stehen gebracht.
Für diese Übung sind unendlich viel Geduld und sehr gutes Timing des Hundehalters gefragt. Bewährt hat sich hier das Clickern. Der Nachteil: Ihr Hund findet diese Übung möglicherweise so klasse, dass er bei jeder sich bietenden Gelegenheit neben Ihnen steht und Kniebeugen macht. Nach einigem Training wird der Hund Ihnen das Sitzen von allein anbieten.
Das gerade Platz (Sphinx-Position)
Beim Hund gibt es Erkrankungen, die es ihm erschweren sich gerade ins Platz zu legen und infolgedessen ihm auch Schwierigkeiten bereiten sich zu erheben. Jeder kennt sicher einen Hund im Umfeld, der vor dem Aufstehen seitliche Schaukelbewegungen macht, um Schwung zu holen und über die Vorderläufe aufzustehen. Je älter diese Hunde werden, umso größer sind auch die Probleme, die ihnen das Aufstehen bereitet. Deshalb: Das gerade Platz können Sie mit Ihrem Hund üben.
Stellen oder knien Sie sich vor Ihren Hund und bringen Sie ihn wie vorher beschrieben ins gerade Sitz. Jetzt bewegen Sie sich mit dem Leckerchen dicht vor der Nase an der Brust des Hundes nach unten, wobei Sie ihm sagen, dass er sich legen soll, Der Hund wird Ihnen langsam folgen und sich gerade hinlegen. Anfangs sollten Sie Ihren Hund gleich wieder in die Sitz-Position bringen.
Kippt der Hund im Liegen sofort seitlich ab, versuchen Sie zu erreichen, dass er sich selbst korrigiert, indem Sie das Leckerchen dicht vor seiner Nase und über dem Boden von ihm wegbewegen. Ihr Hund wird versuchen dem Leckerchen zu folgen und sich ins gerade Platz legen. Sobald sich der Hund korrigiert hat, bringen Sie ihn ins Sitz.
Kann nach einigem Training Ihr Hund gut ins Platz gehen, verlängern Sie das Liegen. Sie halten das Leckerchen wieder dicht an die Nase des Hundes und bewegen es langsam vom Hund weg. Streckt sich Ihr Hund nach dem Leckerchen, lassen Sie ihn ein bisschen naschen und bewegen das Leckerchen wieder zum Hund zurück. Wenn er wieder entspannt liegt, bekommt er das ganze Leckerchen. Auf diese Art streckt der Hund erstens seine Wirbelsäule und zweitens beansprucht er die Muskulatur, die für das Liegen notwendig ist.


​Schritttraining am Hügel oder diagonal
Der Hund wird im Schritt bergab geführt, um die Muskulatur der Vorderhand und die Rumpfmuskulatur zu kräftigen. Sie können den Hund im Zickzack, geradeaus oder schräg hinunter führen oder Sie kombinieren alle drei Richtungen miteinander. Bergabgehen verlagert mehr Gewicht auf die Vorderhand des Hundes und fördert den Muskelaufbau der Vorderhand, belastet diese aber auch stärker, sodass dieses Training erst begonnen werden darf, wenn das normale Schritttraining gut und reibungslos klappt und der Hund schon einen gewissen Trainingsstand erreicht hat. Im Zweifelsfall sollten Sie sich mit Ihrem Tierarzt besprechen oder Ihren Hundephysiotherapeuten fragen, ob diese Übung für Ihren Hund sinnvoll ist. Auch hier müssen Sie den Hund an der Leine führen, da er sonst wahrscheinlich Galoppsprünge machen wird, um schneller und mit weniger Anstrengung den Berg hinunterzukommen. Auch hier beginnen sie mit einer Minute und steigern nach Plan. Das Schritttraining an Steigungen lässt sich nicht nur im Gebirge durchführen, sondern eigentlich überall. Als Steigung eignen sich Deiche (sofern diese betreten werden dürfen), Uferböschungen, aber auch Rampen und längere Treppen sowie natürlich sanftere Steigungen. Diese Übung lässt sich hervorragend in einen Spaziergang integrieren.
Schritttraining bergauf
Im Schritttraining bergauf wird der Hund geführt, um die Muskulatur der Hinterläufe und die Bauchmuskulatur zu kräftigen. Bergauf kann man den Hund im Zickzack, geradeaus oder schräg führen oder Sie kombinieren alle drei Richtungen miteinander. Bergaufgehen erfordert mehr Muskelkraft und belastet den Hund stärker, sodass dieses Training erst begonnen werden darf, wenn das normale Schritttraining gut und reibungslos klappt und der Hund schon einen gewissen Trainingsstand erreicht hat.
Wenn der Hund kraftvoll bergauf arbeitet und er seine Hinterläufe breiter auseinander setzt und einen runden Rücken macht, wissen Sie, dies ist das richtige Tempo für Ihren Hund. Auch hier müssen Sie den Hund an der Leine führen, da er sonst wahrscheinlich ein bis zwei Galoppsprünge machen wird, um schneller und mit weniger Anstrengung den Berg hochzukommen.





Rückwärtsgehen
rückwärtsSie knien seitlich von Ihrem stehenden Hund. Nehmen Sie ein Leckerchen und bewegen es zwischen den Vorderläufen unter der Brust in Richtung Hinterläufe. Sobald Ihr Hund einen Hinterlauf nach hinten setzt, belohnen Sie ihn. Sie wiederholen die Übung und belohnen den Hund, wenn er beide Hinterläufe nach hinten gesetzt hat.
Sie selbst sollten an Ihrem Ausgangsort bleiben und bewegen den Hund von dort nach hinten und vorn. Der Hund macht circa drei Schritte nach vorn und nach hinten.
Anfangs wird Ihr Hund möglicherweise versuchen seitlich auszuweichen. Dann gehen Sie an einen Platz, wo er nicht ausweichen kann, wie zum Beispiel neben einer Wand oder einem Schrank. Gehen Sie behutsam und mit viel Geduld an diese Übung.
Auch an dieser Stelle sei daran erinnert, dass der Hund gebremst werden muss, wenn er die Aufgabe verstanden hat. Im Unterschied zum Dogdancing soll der Hund in der Gymnastik langsam rückwärts gehen, denn sobald der Hund anfängt schnell zu arbeiten, wird er schummeln.
Das Rückwärtsgehen ist eine wichtige Übung für die Koordination des Hundes und um dıe Wiederbelastung einer Gliedmaße zu erlernen. Oft kann man mit dieser Übung den Hund dazu bringen, die Gliedmaße wieder sinnvoll zu benutzen, auch wenn der Hund schon länger auf drei Beinen läuft beziehungsweise eine Pfote stark entlastet. Man beginnt mit ein bis drei Schritten rückwärts und steigert die Anzahl von einer Wiederholung bis fünf.
Cavaletti-Arbeit
Die Cavaletti-Arbeit fördert die Koordination, die Konzentration, das Körperbewusstsein und den gleichmäßigen Einsatz aller Gliedmaßen und ist anstrengende Muskelarbeit. Der Hund soll bei dieser Übung lernen, langsam und die vier Beine nacheinander einsetzend über ein Hindernis zu steigen, ohne gegen das Hindernis zu treten oder sich draufzustellen. Es ist eine Übung, die Sie mit dem Hund zusammen durchführen können. Sie können ihn aber auch allein arbeiten lassen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, nutzen Sie die Hürden auf Ihrem Hundeplatz. Sind Sie kein aktives Vereinsmitglied, lassen sich die Hürden auch leicht aus im Haushalt befindlichen Gegenständen bauen. So ergibt zum Beispiel ein auf Ziegelsteine oder einen zugeklebten Schuhkarton gelegter Besenstiel eine Hürde, die man sogar noch in der Höhe varıieren kann, wenn man den Ziegelstein respektive den Schuhkarton dreht.
Das Einsetzen des Hörzeichens kann auch anderweitig nützlich sein. Hat der Hund gelernt, beim Steigen über ein Hindernis ein Bein nach dem anderen zu setzen, können Sie es auch im Alltag verwenden. Wenn sich der Hund zum Beispiel langsam ins Auto bewegen und nicht hineinspringen soll, sagen Sie „Steigen“ und Ihr Hund wird es tun.
Man beginnt bei dieser Übung zunächst mit einer Stange, um den Hund langsam daran zu gewöhnen, und nimmt im Verlauf weitere Stangen hinzu. Optimal ist eine Anzahl von fünf parallelen Stangen bei drei bis fünf Wiederholungen. Die Schwierigkeit dieser Übung kann gesteigert werden, indem die Stangen nicht mehr parallel zueinander stehen, sondern schräg versetzt, das erfordert ein verbessertes Körpergefühl. Auch die Höhe der Stangen kann dann variiert werden, um die Aufmerksamkeit zu fördern.




Elefantentritt
Muskelaufbau im Bereich der Hintergliedmaßen und Schulung der Koordination.
Bei dieser Übung wird das Gewicht auf die Hintergliedmaßen verlagert, wodurch die Muskulatur im Bereich der Hintergliedmaßen gestärkt wird, vor allem die Hinterbackenmuskulatur. Außerdem verbessert der „Elefantentritt“ die Koordination. Ob die Muskulatur aufgebaut oder die Koordination geschult wird, hängt davon ab, wie lange der Hund diese Position hält: bei unter zehn Sekunden wird die Koordination geschult, bei über zehn Sekunden und regelmäßiger Wiederholung wird die Muskulatur der Hintergliedmaßen aufgebaut.
Es sollten zehn Wiederholungen durchgeführt werden.
Bei dieser Übung soll der Hund mit den Vorderpfoten auf einer Treppenstufe oder je nach Trainingsstand auf einem kleinen Hocker stehen. Meist ist es leichter, die Übung an der Treppenstufe auszuführen. Deshalb sollte diese Variante zuerst ausprobiert werden, später kann die Übung auch auf einem Hocker stattfinden. Für die Treppenübung wird der Hund auf die Treppe gelockt und in der Vorwärtsbewegung, wenn er mit den Vorderpfoten auf einer Stufe steht, durch die Gabe des Leckerlis gestoppt. Dieser Stand wird mit einem Signal (z.B. „Elefant“) benannt. Soll hingegen direkt mit einem Hocker trainiert werden, so wird dieser zwischen Hund und Behandler platziert. Um den Hund dazu zu bringen, seine Vorderpfoten auf den Hocker zu stellen, kann er
mit einem Leckerli, welches dem Hund vor die Nase gehalten wird, in die richtige Position gelockt werden. Das Leckerli wird also über den Hocker nach oben zum Oberkörper des Behandlers geführt.
Dabei sollten folgende mögliche Fehlerquellen beachtet werden: Der Hund weicht um den Hocker herum aus oder springt über den Hocker. Schlimmstenfalls wirft er durch seine Gier und sein Rumhampeln den Hocker sogar um, was zu negativer Assoziation mit der Übung führt, da er der Hund sich erschreckt und/oder sich verletzen kann.
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Diese Übung kann auch sehr gut beim Spaziergang durchgeführt werden.
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Sitz aus dem Elefantentritt:
Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur
Damit diese Übung gelingt, sollte der Hund das Signal „Sitz“ sicher kennen und ausführen können. Wenn der Hund auf dem Hocker oder der Treppenstufe steht, wird er gebeten, „Sitz“ zu machen.
Hierbei gilt es wieder, genau zu arbeiten. Der Hund sollte die Pfoten beim Absetzen nicht vom Hocker/der Treppenstufe nehmen. Hierfür sind meist einige Wiederholungen nötig, Steigt beim Hund die Frustration (erkennbar an Fiepen, Unkonzentrertheit, Verweigern) sollte die Übung vereinfacht bzw. ggf. beendet werden. „Beendet“ heißt in diesem Fall, dass der Hund noch einmal den einfachen Elefantentritt durchführen sollte, der dann belohnt wird. Danach wird das Training beendet. Dies ist wichtig, damit der Hund die Übung in positiver Erinnerung behält und beim nächsten Mal wieder motiviert ist, sie durchzuführen. „Vereinfachen” bedeutet, dass zunächst nur eine Pfote auf der Treppenstufe/dem Hocker verbleibt, damit der Hund einen Anhaltspunkt bekommt, was erwünscht ist. Mit etwas Geduld bieten die meisten Hunde meist recht rasch beide Pfoten auf der Stufe/dem Hocker mit einem „Sitz“ an. Anschließend erfolgt hier eine Jackpot-Belohnung, das heißt eine Handvoll Leckerli gepaart mit viel Lob. Diese Übung kräftigt die Oberschenkelmuskulatur und sollte fünfmal wiederholt werden, Hierfür wird der Hund wieder in den einfachen Elefantentritt zurückgelotst, belohnt und wieder ins Sitz gebeten, erneut belohnt usw.



Elefantentrick
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Umrundung des Hockers aus dem Elefantentritt
heraus
Schritttraining
Der Schritt ist die langsamste Gangart des Hundes und zeigt eine „rollende“ Pfotenfolge, zum Beispiel hinten rechts, vorn rechts, hinten links, vorn links. Bei dieser Viertaktgangart werden nacheinander alle Gliedmaßen gleichmäßig belastet. Dadurch eignet sie sich besonders, um die Wiederbelastung einer Gliedmaße zu trainieren, entlastendes Schonhinken zu vermeiden und ein physiologisches Gangbild zu trainieren.
Das Schritttraining gehört zu den wichtigsten Übungen. Hierbei wird die Feinmuskulatur des Hundes beansprucht. Wenn Sie einen kurzhaarıgen Hund haben und genau auf die Muskulatur achten, können Sie sehen, wie während des Trainings die einzeln beanspruchten Muskeln und Muskelgruppen hervortreten.
Beobachten wir unsere Hunde, werden wir feststellen, dass sie nur ganz selten im Schritt gehen, meistens nur kurz beim „Zeitunglesen“. Es ist zu anstrengend über einen längeren Zeitraum langsam zu gehen, denken wir nur an einen Stadtbunmel.
Zuerst muss der Hund lernen, dieses langsame Tempo zu gehen und dabei auch noch den Kopf hoch zu tragen und nicht gelangweilt am Boden herumzuschnüffeln. Der Behandler führt den Hund angeleint im langsamen Schritt spazieren. Dabei muss er darauf achten, dass der Hund wirklich Schritt geht und nicht in den Trab oder Pass wechselt. Hunde mit Schonhinken gehen nur ungern Schritt und versuchen oft in eine andere Gangart auszuweichen. Häufig trabt der Hund dann an der Leine einige Schritte an und bleibt am Ende der Leine stehen. Diese Stopp-and-GoBewegung sollte unbedingt vermieden werden. Oder er setzt sich hin, wenn er Schritt gehen soll. Deshalb ist am Anfang viel Geduld gefragt.
Doch Vorsicht - üben Sie nicht zu lange mit dem Hund. Sie beginnen mit einer Minute und steigern, wenn der Hund diese eine Minute gut geht. Zu viel des Guten kann zum Muskelkater führen und der wird auch von unseren Hunden als überaus unangenehm empfunden.
Vorsichtig aufgebaut kann der Hund bis zu 15 Minuten im Schritt gehen. Das Schritttraining kann auf den täglichen Spaziergängen eingebaut werden. Es sollte auf glattem, ebenem, nicht zu hartem Untergrund durchgeführt werden. Beenden Sie das Training immer, indem Sie Ihren Hund noch einige Meter traben lassen. Das lockert nicht nur die Muskulatur Ihres Hundes, sondern hebt auch seine Laune.
Schritttraining auf wechselndem Untergrund
Klappt das Schritttraining auf ebenem, glatten Untergrund, kann der Untergrund variiert werden, um die Koordination, die Balance und die gleichmäßige Pfotenbenutzung zu fördern. Der Untergrund sollte wechseln von glatt und eben (Asphalt) zu weich und eben (Waldboden, tiefe Böden), etwas uneben (Schotterweg), uneben (Wege mit Löchern, Auswaschungen, größeren Steinen, Wurzeln), rutschig (immer nur kurze Strecken) und Kombinationen von alldem. Beginnt man das Schritttraining auf wechselnden Untergründen, sollte man die zeitlichen Anforderungen an den Hund wieder etwas zurück schrauben, da dieses Training für den Hund anstrengender ist. Schafft der Hund beispielsweise bereits zehn Minuten normales Schritttraining, empfiehlt es sich, mit fünf Minuten auf wechselndem Untergrund zu beginnen. Der Hund sollte schon mindestens fünf Minuten an einem Stück Schritt gehen können, bevor man mit wechselndem Untergrund beginnt.